
Verregnete Sommer, nasse Winter – doch wohin mit dem ganzen Wasser? Bei schlechtem Wetter fließen Regenwasser und Schmutzwasser gemeinsam in die Kanalisation. Die dabei entstehenden Wassermengen überschreiten die Mengen, die bei gutem Wetter kanalisiert werden um ein Vielfaches. An geeignet Stellen wurden aus diesem Grund im Kanalnetz Regenentlastungs- und Niederschlagswasserbehandlungsanlagen angeordnet. So werden die Kläranlagen in ihren Reinigungsleistungen nicht eingeschränkt.
Regenüberlauf- oder Regenrückhaltebecken und Stauraumkanäle speichern die eingeleiteten Abwässer nach Starkregen zwischen und führen sie verzögert in die Kanalisation zurück und damit in die Kläranlagen. Bei extremen Niederschlägen über einen längeren Zeitraum können die Mengen wegen voller Speicher nicht zwischengespeichert werden. Dann kann ein Teil ungefiltert in den Fluss gelangen und damit schlechten Einfluss auf die Wasserqualität nehmen, ein Ereignis, das früher ständig geschah. Bevor die Regenrückhaltebecken als Lösung für Starkregenereignisse entwickelt wurden, leitete man das Mischwasser nach Regengüssen stets direkt in den Fluss. Neben Industrieabwässern war dies ebenfalls ein Grund für den schlechten Zustand der Oberflächengewässer. Durch die fortschreitende Entwicklung der Abwassertechnik konnte hier Abhilfe geschaffen werden. Heute gelangt nur noch in seltenen Ausnahmefällen ungefiltertes Wasser in die Flüsse.