
Die sogenannte Ozonierung ist eine Methode zur Abwasserbehandlung, die im Projekt Sichere Ruhr erforscht wird. Sie hilft, das Wasser von unerwünschten Stoffen zu befreien, insbesondere von den organischen wie Keimen. Auch die Zerlegung von Medikamentenrückständen und Metallen im Wasser ist mit diesem Verfahren prinzipiell möglich. Darüber hinaus kann die Ozonierung Farben und Gerüche des Wassers entfernen.
Der Name des Verfahrens sagt es bereits: Die gesundheitsschädlichen Stoffe im Abwasser werden bei dieser Form der Reinigung mithilfe des Gases Ozon bekämpft. Ozon ist ein sehr reaktionsfreudiges Gas, das aus drei Sauerstoffatomen besteht. Da es instabil ist, wird es erst vor Ort erzeugt. Für das Projekt Sichere Ruhr geschieht dies in einer Kläranlage in Essen. Dabei benutzt man anspruchsvolle technische Geräte, die mit elektrischen Entladungen arbeiten.
Das Abwasser wird bei der Ozonierung durch eine Reaktionssäule geleitet, in die auch das Ozon eingetragen wird. In der Säule reagiert das Ozon mit den Inhaltsstoffen des Wassers. Das Gas greift dabei die unerwünschten Keime an und spaltet deren Verbindungen. Während die Bakterien und Viren abgetötet werden, wird das Ozon zu Sauerstoff. Man spricht dabei auch von einer Oxidation. Überschüssiges Ozon wird am oberen Ende der Säule gesammelt, wo es ebenfalls zu Sauerstoff reagiert und wieder an die Umgebungsluft abgegeben wird.