Was ist ein Stausee?

Foto: Ruhrverband
Baldeneysee

Die Reinigung des Abwassers war schon lange ein Thema noch weit bevor hochtechnisierte Klärverfahren entwickelt wurden, wie sie in den modernen Kläranlagen zu finden sind. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es bereits mechanische Klärtechniken, jedoch wurden lange nicht alle Abwässer durch diese geleitet. Um das Wasser dennoch rein zu halten und Trinkwasserqualität herzustellen wurden Stauseen als Flusskläranlagen gebaut. Das dahinter stehende Prinzip ist die Reduzierung der Fließgeschwindigkeit und Verlängerung der Laufzeit, wodurch absetzbare Stoffe aus dem Flusswasser entfernt werden. Die Vergrößerung der Wasseroberfläche erhöht darüber hinaus die Wirksamkeit von Sonne und Wind und begünstigt die Sauerstoffaufnahme, wodurch biologische Abbauprozesse im Wasser gefördert werden.

Trotz der fortschreitenden Technisierung der Abwasserreinigung kann auf die natürlichen Flusskläranlagen nicht verzichtet werden. Im Stausee findet die Feinreinigung statt, ein Selbstreinigungsprozess des Wassers, wodurch sich die Wasserqualität des Flusses beim Durchfließen der Stauseen deutlich verbessert. Die Staustufen eines Stausees können darüber hinaus zur Erzeugung von Strom durch Wasserkraft genutzt werden, weshalb die Ruhrstauseen mit Wasserkraftanlagen ausgerüstet wurden. Jährlich werden hier 92,5 Kilowattstunden erzeugt.

Doch die Bedeutung der Stauseen ist nicht nur eine praktische. Als Naherholungsgebiete laden die Ruhrstauseen zu zahlreichen Aktivitäten ein.

Stauseen im Ruhrverlauf sind:

Hengsteysee, eingestaut 1929
Harkortsee, eingestaut 1931
Baldeneysee, eingestaut 1933
Kettwiger See, eingestaut 1950
Kemnader See, eingestaut 1979