
Bis zum Jahre 1925 wurde dort, wo heute das westliche Ufer des Kemnader Sees zu finden ist, noch Steinkohle gefördert. Kurze Zeit später, im Jahr 1929, wurden erste Überlegungen laut, die Ruhr zwischen Bochum, Hattingen und Witten zu stauen und so ein Naherholungsgebiet für die Region zu schaffen. Dieser Plan verschwand jedoch für einige Jahre wieder in der Schublade und wurde erst 1966 wieder hervor geholt. Damals forderte das Land NRW dazu auf, Vorschläge für den Bau des Sees einzureichen. Erst zehn Jahre später wurde dann tatsächlich mit dem Bau begonnen: Drei Millionen Kubikmeter Erde wurden mühevoll abgetragen und das so geschaffene Becken mit Wasser aufgefüllt. 1979 wurde der jüngste der sechs Stauseen des Ruhrgebiets schließlich fertig gestellt und ein Jahr später mit einem Fest für Wassersportler eingeweiht.
Heute hat der Kemnader See eine Oberfläche von 1,25 Quadratkilometern. Er ist drei Kilometer lang und 430 Meter breit. Er bietet so ausreichend Platz für Wassersportler verschiedenster Art. Um den See herum haben sich Bootsverleihe, Golfplätze und Gastronomiebetriebe angesammelt, die von Sportlern, Spaziergängern und Besuchern geschätzt werden. Das Baden im Kemnader See ist derzeit nicht erlaubt. Wen es trotzdem ins kühle Nass zieht, der kann sich im Freizeitbad Heveney erfrischen, das auch über einen Außenbereich verfügt.
Der Kemnader See ist jedoch nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel und Naherholungsgebiet. Zukünftig soll er auch als Quelle für erneuerbarer Energien genutzt werden. Daher wird derzeit ein Wasserkraftwerk in die Staumauer des Sees integriert. Jährlich sollen durch das Kraftwerk rund 3,7 Millionen Kilowattstunden Energie produziert werden, genug, um 1.200 Haushalte zu versorgen.