Kormoran

Der Kormoran (lateinisch Phalacrocorax carbo) ist ein bis zu einem Meter großer Vogel, der durch sehr dunkles, teilweise dunkelblaues Gefieder auffällt. Außer in Norwegen und Nord-Finnland ist er in ganz Europa verbreitet, sowohl an Küsten wie auch an Binnenseen und einigen Flüssen. Der Kormoran war an der Ruhr bis zu seiner Ausrottung heimisch. Bis 1990 war der Kormoran ein unregelmäßiger Gast im Ruhrtal. Heute ist er ganzjährig oft an der Ruhr zu beobachten und verfügt über Schlafplätze in Mülheim-Styrum und am Baldeneysee.

Kormorane versammeln sich häufig zu Schwärmen, um gemeinsam zu jagen. Sie ernähren sich von diversen Fisch-, Krebs- und Lurcharten. Sie verfolgen ihre Beute bis zu 60 Sekunden unter Wasser und fangen sie mit ihren Hakenschnäbeln. Große Beutetiere werden an die Wasseroberfläche gebracht, in die Luft geworfen und mit dem Kopf voran verschluckt. Nach dem Tauchen breiten Kormorane ihre Flügel zum Trocknen aus. Im Gegensatz zu fast allen anderen Vogelarten können sie ihr Gefieder nicht einfetten, da ihnen die fettproduzierende Bürzeldrüse fehlt. So saugt sich das Gefieder voll Wasser, dies erleichtert das Tauchen.

Zum Nisten begeben sich die Tiere kolonienweise ein Mal im Jahr an Felsen oder auf Bäume. Ihr Nest ist ein fester Bau aus Reisig und Zweigen, den sie mit langen Blättern, Gräsern oder auch Wasserpflanzen auspolstern. Die spindelförmigen Eier werden in einem zeitlichen Abstand von zwei Tagen abgelegt. Nach ungefähr einem Monat schlüpfen die Küken, die nach 50 bis 60 Tagen flügge sind.

Quelle: Haus Ruhrnatur