
Schwimmen ist im Baldeneysee in Essen gegenwärtig nicht erlaubt. Ob die Wasserqualität ausreicht, den See dafür wieder freizugeben, untersucht das Projekt Sichere Ruhr. Andere Wassersportler sind jedoch auf dem See schon jetzt viele unterwegs. Ein Beispiel dafür sind die Segler. In zahlreichen Clubs und Vereinen rund um den See sind sie organisiert und wenn nicht gerade ein Sturm tobt, sieht man dort fast immer einige von ihnen über das Wasser schippern. An manchen Tagen gehen auf dem Baldeneysee aber besonders viele Segler ihrem Sport nach. Dann nämlich, wenn eine Regatta ansteht.
Solche Segelwettkämpfe können weniger als eine Stunde dauern aber sich auch über mehrere Tage hinstrecken wie etwa bei der Essener Segelwoche. Bei Regatten treten die Segler in verschiedenen Bootsklassen gegeneinander an und versuchen eine festgelegte Strecke schneller zurückzulegen als ihre Mitstreiter. Der Kurs dieser Strecke folgt klassischer Weise dem sogenannten Olympischen Dreieck und muss nach den Wettkampfregeln des internationalen Segelverbandes ISAF absolviert werden.
Auf dem Baldeneysee gibt es jedes Jahr eine ganze Reihe von Regatten. Aber einige stechen dabei besonders ins Auge. Denn manchmal haben die Segler beim Wassersport Lust auf ein außergewöhnliches Flair. In diesem Jahr ist das am ersten Oktoberwochenende der Fall. Dann wird auf dem Baldeneysee das sogenannte Klassiker-Rendevous ausgetragen. Für Zuschauer ist diese Regatta besonders attraktiv, denn dabei sind in Essen Boote unterwegs, die man heutzutage nicht mehr täglich über die Seen und Flüsse fahren sieht. Die spezielle Regatta klassischer Yachten wird nämlich mit Booten ausgetragen, die älter als 30 Jahre und in handwerklicher Bootsbauertradition aus Holz gebaut sind – das heißt geplankt und auf sogenannten Spanten, die den Rumpf stabilisieren. Daneben sind zwar auch Nachbauten solcher Segelboote nach Originalplänen erlaubt – aber keine Yachten, wie sie heute üblich sind.
Ausrichter des ungewöhnlichen Oldtimer-Treffens auf dem Wasser ist der Essener Yacht-Club. Der 1955 gegründete Verein mit etwa 100 Mitgliedern hat seinen Sitz am südlichen Ufer des Baldeneysees und teilt sich seinen Hafen mit den Ausflugsschiffen der Weißen Flotte. In diesem Jahr lässt der Verein die Oldtimer-Boote am Tag der deutschen Einheit miteinander um die Wette fahren. Wer also gern nostalgisch auf den See blicken möchte, kann am 3. Oktober einfach mal am Seeufer Platz nehmen, zum Beispiel am Regattaturm und den alten Holzbooten zusehen.