
Ohne Wasser gibt es kein Leben. Der Schutz dieser lebenswichtigen Ressource ist und muss daher ein zentraler Bestandteil der Umweltpolitik sein – heute und in Zukunft. Zu diesem Zweck wurde im Jahr 2000 die EG-Wasserrahmenrichtlinie in Kraft gesetzt – mit dem Ziel gute Wasserqualität für alle europäischen Oberflächengewässer bis zum Jahr 2015 zu erreichen.
Doch was ist bislang geschehen um dies zu erreichen?
Zahlreiche Flussprojekte im In- und Ausland befassen sich damit die Flüsse zu renaturieren, industrielle Wasserverschmutzungen zu vermindern, die Wasserqualität zu heben und den Menschen den Zugang zu sauberem Wasser zu ermöglichen.
In München und Umgebung beispielsweise wurden bis zum Jahr 2005 in dem groß angelegten Projekt Badegewässerqualität Obere Isar die Kläranlagen aufgerüstet und mit UV-Desinfektionsanlagen ausgestattet um die Wasserqualität zu verbessern und somit das Baden in der Isar möglich zu machen. Werden bei Starkregen und Überschwemmungen die Grenzwerte zwar nicht eingehalten, können dennoch bei gutem Wetter tausende Badefreunde mitten in München in die Isar springen.
Dieses Ziel wird auch in Berlin verfolgt. Das Projekt SPREE2011 befasst sich damit, wie Mischwasser, das bei Starkregen aus der Kanalisation direkt in den Fluss läuft, aufgefangen werden kann, so dass auch dort das Baden direkt in der Spree möglich wird. Hierzu werden schwimmende Pontons auf die Spree gesetzt, die das überlaufende Kanalisationswasser auffangen und zu einem späteren Zeitpunkt zurück in die Kanalisation pumpen – Badelustige, sowie Flora und Fauna wird es freuen.
Doch auch über Deutschlands Grenzen hinaus passiert Einiges. In London wird das Wasser der Themse in Zukunft umgeleitet und in neu aufgerüsteten Kläranlagen gereinigt. In New York dagegen setzt man weniger auf technische Maßnahmen, sondern arbeitet direkt mit den Menschen. In verschiedenen Kampagnen werden die New Yorker dazu aufgefordert den Hudson River sauber zu halten, das Ökosystem zu schützen und sich für eine gute Wasserqualität einzusetzen. Und auch in Australien sollen mehrere groß angelegte Projekte aufklären, Verschmutzungen reduzieren und durch technische Maßnahmen für eine gute Wasserqualität der Flüsse sorgen. Ob Indien, China, die Niederlande, Kasachstan oder Argentinien – die Liste der Länder, die an ihren Flüssen arbeiten ist lang.
Ob bis zum Jahr 2015 alle Ziele der Wasserrahmenrichtlinie erreicht werden, lässt sich jetzt noch nicht genau sagen.
Sicher ist nur: Die Aufmerksamkeit ist da. Die Flüsse der Zukunft sind keine praktischen Entsorgungsanlagen mehr, die industrielle Abfälle gen Meer und damit aus den Augen und aus dem Sinn transportieren. Auch wenn stets neue Ideen, wie zum Beispiel der Einfall radioaktives Wasser über die Flüsse ins Meer abzuleiten, aufkommen, zahlreiche Initiativen und Projekte halten dagegen. Für die Flüsse, für die Umwelt und damit für den Menschen.