Oldtimer schippern auf dem Baldeneysee

Foto: Benedikt Pressburger.
Foto: Benedikt Pressburger.

Schwimmen ist im Baldeneysee in Essen gegenwärtig nicht erlaubt. Ob die Wasserqualität ausreicht, den See dafür wieder freizugeben, untersucht das Projekt Sichere Ruhr. Andere Wassersportler sind jedoch auf dem See schon jetzt viele unterwegs. Ein Beispiel dafür sind die Segler. In zahlreichen Clubs und Vereinen rund um den See sind sie organisiert und wenn nicht gerade ein Sturm tobt, sieht man dort fast immer einige von ihnen über das Wasser schippern. An manchen Tagen gehen auf dem Baldeneysee aber besonders viele Segler ihrem Sport nach. Dann nämlich, wenn eine Regatta ansteht.

Solche Segelwettkämpfe können weniger als eine Stunde dauern aber sich auch über mehrere Tage hinstrecken wie etwa bei der Essener Segelwoche. Bei Regatten treten die Segler in verschiedenen Bootsklassen gegeneinander an und versuchen eine festgelegte Strecke schneller zurückzulegen als ihre Mitstreiter. Der Kurs dieser Strecke folgt klassischer Weise dem sogenannten Olympischen Dreieck und muss nach den Wettkampfregeln des internationalen Segelverbandes ISAF absolviert werden.

Auf dem Baldeneysee gibt es jedes Jahr eine ganze Reihe von Regatten. Aber einige stechen dabei besonders ins Auge. Denn manchmal haben die Segler beim Wassersport Lust auf ein außergewöhnliches Flair. In diesem Jahr ist das am ersten Oktoberwochenende der Fall. Dann wird auf dem Baldeneysee das sogenannte Klassiker-Rendevous ausgetragen. Für Zuschauer ist diese Regatta besonders attraktiv, denn dabei sind in Essen Boote unterwegs, die man heutzutage nicht mehr täglich über die Seen und Flüsse fahren sieht. Die spezielle Regatta klassischer Yachten wird nämlich mit Booten ausgetragen, die älter als 30 Jahre und in handwerklicher Bootsbauertradition aus Holz gebaut sind – das heißt geplankt und auf sogenannten Spanten, die den Rumpf stabilisieren. Daneben sind zwar auch Nachbauten solcher Segelboote nach Originalplänen erlaubt – aber keine Yachten, wie sie heute üblich sind.

Ausrichter des ungewöhnlichen Oldtimer-Treffens auf dem Wasser ist der Essener Yacht-Club. Der 1955 gegründete Verein mit etwa 100 Mitgliedern hat seinen Sitz am südlichen Ufer des Baldeneysees und teilt sich seinen Hafen mit den Ausflugsschiffen der Weißen Flotte. In diesem Jahr lässt der Verein die Oldtimer-Boote am Tag der deutschen Einheit miteinander um die Wette fahren. Wer also gern nostalgisch auf den See blicken möchte, kann am 3. Oktober einfach mal am Seeufer Platz nehmen, zum Beispiel am Regattaturm und den alten Holzbooten zusehen.

Energie und Wasser – die World Water Week

Foto: Stockholm International Water Institute.
Foto: Stockholm International Water Institute.

Wasserkraft ist quasi der Klassiker unter den erneuerbaren Energiequellen. Schon seit vielen Jahrhunderten wird sie genutzt, um mechanische Vorrichtungen anzutreiben und Menschen so die Arbeit zu erleichtern. Ein einfaches Beispiel dafür sind Wassermühlen, die von Bächen und Flüssen in Gang gebracht werden. Heute strömt Wasser in Kraftwerken durch Turbinen, die dann wiederum einen Generator antreiben. Fast 20 Prozent des elektrischen Stroms weltweit wird so erzeugt, auch an den Wehren der Ruhr findet die Energiegewinnung mithilfe von Wasserkraft Anwendung. Dabei kann die natürliche Bewegungsenergie des Wassers genutzt werden und das Wasser selbst kehrt durch Verdunstung und Regen immer wieder in den Wasserkreislauf zurück – vom Prinzip her eine ausgesprochen ressourcenschonende Möglichkeit, elektrische Energie zu erzeugen.

Es ist also nicht verwunderlich, dass bei der World Water Week in diesem Jahr das übergreifende Motto „Energy and Water“ auf dem Plan steht. In der kommenden Woche, vom 31. August bis 5. September, findet das internationale Expertenforum in Stockholm statt und über 200 Organisationen beteiligen sich daran. Dabei geht es allerdings um weit mehr als bloß das Thema Wasserkraft. Denn zwischen den Bereichen Energie und Wasser bestehen eine ganze Reihe von Verbindungen, die für unser Zusammenleben von Bedeutung sind. So benötigen wir etwa Energie, um Pumpen anzutreiben, Trinkwasser aufzubereiten oder schlicht um Wasser zum Kochen zu erhitzen. Andererseits brauchen wir Wasser zur Energiegewinnung auch abseits von Wasserkraft. Nicht nur umstrittene Fördermethoden von Energieträgern wie das Fracking arbeiten mithilfe von Wasser, auch um herkömmliche Kraftwerke zu kühlen wird Wasser in großen Mengen benötigt. Wenn man sich das bewusst macht, ist das offizielle Statement der World Water Week einleuchtend: „Wasser und Energie sind untrennbar miteinander verbunden.“

Der Anspruch des Forums ist dabei, eine umfassende Perspektive darauf zu verschaffen, wie unser Umgang mit Wasser und Energie zugunsten der Gesellschaft wie der Ökosysteme weiterentwickelt werden kann. Dazu passend wird es bei den Workshops, Diskussionen und Vorträgen in Stockholm auch um die Frage gehen, wie sich gemeinsam mit der Klimaveränderung auf unserem Planeten auch der weltweite Wasserkreislauf wandelt. Denn der Ausstoß von Kohlendioxid, der zu großen Teilen auf unseren Energieverbrauch zurückgeht, zeigt deutliche Rückwirkungen auf die Ressource Wasser. Wie Jens Berggren in einem Artikel für die World Water Week bemerkt, ist eine der gefährlichsten Auswirkungen des Klimawandels ein riskanter Anstieg der Schwankungen bei den weltweiten Wasservorkommen. An einigen Orten, an denen Wasser in der Vergangenheit leicht verfügbar war, wird es rar werden, andere vorher trockenere Regionen werden viel Wasser hinzubekommen. Die Wahrscheinlichkeit von starken Niederschlägen und Fluten einerseits und Dürrephasen andererseits nimmt stark zu und stellt uns vor neue Herausforderungen in Bezug auf das Wassermanagement. Und damit ebenso in Bezug auf unsere Energiegewinnung, deren Schicksal eng mit dem Wasser verknüpft ist.

Weitere interessante Perspektiven auf das Thema Wasser und Energie finden sich in dieser Broschüre der World Water Week. Das Programm der Veranstaltung gibt es hier.

Frühjahrsputz im Fluss – Die Aktion Ruhrputzen

Foto: Ran Yaniv Hartstein
Foto: Ran Yaniv Hartstein
Foto: Ran Yaniv Hartstein

Vor gar nicht allzu langer Zeit sorgte eine Studie der Universität in Wien für Aufsehen. Der Grund: Das Ergebnis der Studie zeigte – etwas drastisch ausgedrückt –, dass sich in der Donau mehr Plastikpartikel als Fische tummeln. Dabei ging es dem Forscher Aaron Lechner und seinem Team ursprünglich gar nicht um Plastikmüll im Fluss sondern um die Verbreitung von Fischlarven. Im Rahmen der Studie wurde der Uferbereich der Donau mit Hilfe von großen Netzen untersucht. „Die Ergebnisse haben uns sehr überrascht“, so Forscher Aaron Lechner, denn sie brachten ein ganz anderes Ergebnis zu Tage als erwartet: An einigen Stellen im Fluss zählten die Forscher nämlich mehr Plastikteile als Fischlarven. Schätzungen zu Folge befinden sich in 1.000 Kubikmeter Donauwasser durchschnittlich 275 Fischlarven und 317 Plastikpartikel.

Den Forschern nach besteht der Plastikmüll im Fluss zu 80 Prozent aus industriellem Rohmaterial, sprich aus kleinen Kügelchen, Flocken oder Pellets aus Kunststoff, die selbst von den Kläranlagen nicht aus dem Wasser gefiltert werden können. Neben dem Umweltproblem, dass diese Tatsache in sich birgt, gibt es noch ein weiteres Problem mit dem Plastik im Fluss: Die kleinen Plastikteilchen werden von Fischen mit Nahrung verwechselt. Haben die Fische die Partikel erst einmal aufgenommen, gelangt das Plastik auf diesem indirekten Weg auch in die menschliche Nahrungskette.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Donau mit diesem Zustand keine Ausnahme darstellt. Vielmehr besteht die Vermutung, dass die Ergebnisse der Studie auch auf andere Flüsse zutreffen: „Die Vermutung liegt natürlich sehr nahe, dass es sich dabei um ein globales Problem handelt“, sagt Wissenschaftler Aaron Lechner, Mitverfasser der Wiener Studie.

Tatsächlich ist bekannt, dass Vermüllung besonders für Flüsse, die durch dichtbesiedelte Gebiete fließen, ein typisches Problem ist. Denn: wo viele Menschen leben entsteht auch viel Abfall. Zwar gibt es in vielen Teilen der Welt heutzutage gut funktionierende Entsorgungssysteme, doch die Kontrolle über eine sachgemäße Entsorgung von Müll und Hausrat ist nicht lückenlos möglich. Das hohe Aufkommen von Müll ist daher in vielen Flüssen weltweit zu einem ernstzunehmenden Umweltproblem geworden. Welche Ausmaße das teilweise annehmen kann, zeigt diese eindrucksvolle Video über den Muhua Fluss in China. Auch in Indien setzt langsam ein Prozess des Flusssterbens ein, der durch die starke Vermüllung hervorgerufen wird.

Solche Extreme sind in Deutschland glücklicherweise unbekannt. Aber auch hierzulande haben Bürger, Behörden und Umweltinitiativen mit dem Abfall in Gewässern zu kämpfen. In München an der Isar zum Beispiel. Um den Problemen entgegen zu wirken gibt es zahlreiche Aktionen und Initiativen. An der Isar haben sich beispielsweise Schüler mit der Aktion „Deine Isar“ für den Schutz des Flusses stark gemacht und massenweise Müll am Ufer des Flusses gesammelt.

Doch nicht nur im Süden der Bundesrepublik ist die Verschmutzung der Flüsse ein bekanntes Problem. Als Fluss, der eine Metropolregion durchquert, in der Millionen Menschen leben, treffen eben diese Probleme auch auf die Ruhr zu. Doch dankenswerter Weise gibt es auch hier engagierte Bürger, die sich den Problemen stellen und dagegen ankämpfen. Eine dieser Aktionen ist die Initiative „Ruhrputzen“, die vor drei Jahren von Tauchern der Tauchschule Dive In ins Leben gerufen wurde. In diesem Jahr findet das Event am 5. Juli statt. Die Taucher haben zu diesem Zweck bereits einen großen Schuttcontainer organisiert, der sich beim Ruhrputzen hoffentlich wieder füllen wird.

Die Idee zur Aktion Ruhrputzen kam dem Initiator Holger Cremer beim Tauchen. Denn immer wieder ist er bei seinen zahlreichen Tauchgängen in der Ruhr auf Unrat gestoßen – darunter zum Beispiel Verpackungen, Autoreifen oder Fahrräder – sogar Elektroschrott, wie Kühlschränke oder Handys, rostet auf dem Grund der Ruhr vor sich hin.

Die engagierten Taucher haben nun dem Müll unter Wasser den Kampf angesagt: Am 5. Juni 2014 treffen sie sich um 9:00 Uhr in Essen-Steele am Bootshaus Ruhreck zum Ruhrputzen 2.1, um die Ruhr gemeinsam auf einem Längenabschnitt von 400 Metern zu entrümpeln – und zwar über und unter Wasser. Initiator Holger Cremer ermutigt dabei jeden Interessierten dabei zu sein: „Im Prinzip kann jeder Taucher mit Süßwassererfahrung mitmachen. Aber auch jeder Helfer, der nicht selbst tauchen kann, ist willkommen – im Uferbereich liegt nämlich auch genug Müll rum.“

Die Aktion Ruhrputzen findet inzwischen bereits zum dritten Mal statt und ist dabei, sich zum jährlich stattfindenden Event zu entwickeln. Die Erfolge sind bislang jedes Jahr sichtbar gewesen, die schwarzen Müllsäcke der Taucher, wie auch der Container sind am Ende des Tages immer gut gefüllt mit Müll und Unrat. Daher berichtet Holger Cremer stolz: „2011 waren wir mit der Aktion für den Umweltpreis der Stadt Essen nominiert.“

Holger Cremer hofft also, dass auch bei der dritten Ausgabe des Ruhrputzens wieder viele helfende Hände unter aber auch über Wasser dabei sind. Denn die Aktion dient nicht nur, um das Tauchen angenehmer zu machen. „Unser Ziel ist auch ein bisschen, den Bürgern ins Gedächtnis zu rufen, dass die Flüsse und Bäche keine Papierkörbe sind.“

Einladung zum Workshop „Badestellen an der Ruhr“

Foto: Rania Lahdo
Foto: Rania Lahdo
Foto: Rania Ladwig

Im Forschungsprojekt Sichere Ruhr widmen wir uns seit Januar 2012 unter anderem der Frage, ob die Ruhr in Zukunft wieder als Badegewässer genutzt werden kann. Bei der Erarbeitung eines möglichen Konzepts zum Baden in der Ruhr ziehen wir den Baldeneysee und die Untere Ruhr als Beispielgewässer heran. Welche Szenarien für das Baden in der Ruhr denkbar sind und welche Anforderungen an das Baden in der Ruhr gelten, wurde in einem Workshop im April 2013 gemeinsam mit interessierten Bürgern erarbeitet. Am 16. und 17. Mai 2014 wird es nun einen Anschlussworkshop geben, zu dem alle interessierten Bürger wieder herzlich eingeladen sind.

Ziel des Projekts Sichere Ruhr ist, den Fluss im Hinblick auf die Wasserqualität noch sicherer zu machen. In erster Linie möchten wir dabei herausfinden, ob – und wenn ja, wie – die Ruhr in Zukunft zeit- und streckenweise wieder als Badegewässer dienen kann. Und da die Ruhr als Fluss so wichtig für die Menschen der Metropolregion Ruhr ist, sollen gerade Sie als Bürger Gehör finden – das Projekt Sichere Ruhr möchte mit Ihnen ins Gespräch kommen.

Die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger können online in der Shoutbox wahrgenommen werden, sollen sich aber nicht auf diese Form der online Beteiligung beschränken. Als weiteres Forum, bei dem die Interessierten persönlich zusammen kommen, um Erfahrungen und Meinungen zum Baden in der Ruhr auszutauschen, dient daher der jetzt anstehende Workshop. Der Workshop, der am Freitag, 16. Mai, von 16:00 bis 19:30 Uhr und am Samstag, 17. Mai, von 10:00 bis 14:30 Uhr in Essen-Werden stattfindet, möchte Wünsche, Bedenken, Anregungen, Lob oder Kritik aller interessierten Bürger einfangen. Gemeinsam soll ein mögliches Szenario für das Baden im Baldeneysee und an der Ruhr im Detail erarbeitet werden. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmer wird während des Workshops gesorgt.

Der Workshop richtet sich an alle interessierten Bürger der Region. Wer daran teilnehmen möchte, sendet uns einfach eine formlose Anmeldung per Mail unter anmeldung@sichere-ruhr.de. Auch für weitere Informationen oder bei Fragen zum Projekt sind wir immer gerne für Sie da!

Pressekonferenz am Baldeneysee – Zwischenergebnisse des Projekts Sichere Ruhr

Foto: Rania Lahdo, Sichere Ruhr
Foto: Rania Lahdo, Sichere Ruhr
Foto: Rania Ladwig, Sichere Ruhr

Am heutigen Mittwoch kamen Wissenschaftler und Journalisten im Regattahaus am Ufer des Baldeneysees zusammen, um sich mit dem Thema Baden in der Ruhr zu beschäftigen. Auf der Veranstaltung wurden die Zwischenergebnisse des BMBF-Projekts Sichere Ruhr präsentiert und diskutiert:

Zurzeit besteht im Ruhrgebiet ein Badeverbot für die Ruhr und ihre Stauseen. Das Projekt Sichere Ruhr, das vom 1. Januar 2012 bis zum 31. Dezember 2014 läuft, überprüft, ob das Baden in der Ruhr hinsichtlich der hygienischen Bedingungen in Zukunft möglich sein könnte. Eine aktuell vom Projekt durchgeführte Bevölkerungsumfrage zeigt, dass sich ein großer Teil der Bevölkerung eine solche Bademöglichkeit wünscht – und bereit ist, sich finanziell an der Umsetzung zu beteiligen.

Nach zwei Jahren intensiver Forschung können nun erste Aussagen zu den Ergebnissen und zukünftigen Bademöglichkeiten gemacht werden. „Die hygienische Bewertung zeigt, dass Baden in der Ruhr grundsätzlich realisiert werden könnte, wenn auch nicht immer und überall“, sagt Projektsprecher Wolf Merkel. Unter den heutigen Bedingungen wäre die Badenutzung nur an einigen Tagen im Jahr möglich. Um die Zahl möglicher Badetage in der Ruhr zu erhöhen, müsste die Qualität des Wassers noch weiter verbessert werden.

Als Problematisch für den Status eines offiziellen Badegewässers erweisen sich bei natürlichen Gewässern die strengen europaweiten Anforderungen. Eine Einstufung der Ruhr als Badegewässer kann daher zunächst nicht vorgenommen werden, denn, dass das Ziel einer dauerhaften Bademöglichkeit erreicht werden kann ist eher unwahrscheinlich. Allerdings bieten die bereits heute an verschiedenen Abschnitten der Ruhr günstigen hygienischen Bedingungen die Chance, eine rechtliche Basis zu finden, damit der Badespaß bei Trockenwetter geduldet werden kann.

Die beim Baden in der Ruhr bestehenden Gesundheitsgefahren gehen in erster Linie von Krankheitserregern aus. Diese können unter anderem Durchfälle hervorrufen. Erkrankungsrisiken bestehen vor allem für ältere Menschen und Kleinkinder mit einem schwachen Immunsystem. Da die Wasserqualität in natürlichen Gewässern durch Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel das Wetter, jederzeit natürlichen Schwankungen unterliegt, ist ein völlig risikofreies Baden grundsätzlich nicht möglich. Natürlich gibt es beim Baden in Flüssen stets auch Gefahren wie Strömungen oder Treibgut. „Eigentlich sieht es ganz gut aus. Aber Baden in der Ruhr wird immer auch mit Restrisiken verbunden sein“, gibt Merkel zu bedenken. Da jeder selbst entscheiden muss, ob er sich diesen Gefahren aussetzen möchte, würde die Verantwortung, in der Ruhr zu baden, letztlich bei jedem Badegast selbst liegen.

Die hygienische Qualität der Ruhr wird ganz wesentlich durch starken Regen und daraus resultierendes Hochwasser beeinträchtigt. Dabei gelangen Krankheitserreger durch Abschwemmungen von landwirtschaftlichen Flächen, durch Überläufe aus der städtischen Kanalisation und durch Kläranlagenabläufe in den Fluss. Aus diesem Grund wäre die weitere Verbesserung und stetige Kontrolle der hygienischen Wasserwerte in der Ruhr eine Voraussetzung für die künftige Bademöglichkeit.

Hierzu wären zusätzliche technische und organisatorische Maßnahmen notwendig, die den Keimeintrag verringern. Zum Schutz der Badegäste wird derzeit im Projekt auch ein engmaschiges Überwachungssystem erarbeitet. Dieses würde frühzeitig anzeigen, wann das Wasser zum Baden geeignet wäre.

Auch mit der Ausgestaltung von Badestellen beschäftigt sich das Projektteam. Dazu wurden unter Bürgerbeteiligung drei Szenarien zum Baden in der Ruhr entworfen: „Naturnahes Baden“, „Baden an ausgewiesenen Badestellen“, und „Baden in Flussbädern“. Diese Szenarien werden nun als Grundlage für die weitere Planung der Bademöglichkeiten im Gewässer genutzt.  Am 16. und 17. Mai findet ein weiterer Workshop mit Bürgerbeteiligung am Baldeneysee statt. In diesem soll ein Badeszenario im Detail ausgearbeitet werden.

Ob die dabei entworfenen Realisierungsvorschläge, wie eine Bademöglichkeit aussehen kann, aber letztendlich umgesetzt werden, liegt dann an den einzelnen Städten und Kommunen. Derzeit ist zudem noch offen, auf welcher rechtlichen Basis ein Baden in der Ruhr möglich werden könnte. Hierzu analysiert das Projektteam auch die Erfahrungen mit dem Baden in Fließgewässern in anderen Bundesländern und in Europa.

Auf die Endergebnisse des Forschungsprojekts müssen wir noch ein wenig warten – dabei dürfen wir gespannt sein, ob und inwiefern sich die jetzt präsentierten Zwischenergebnisse noch verändern werden.

Einsatz für den Wasserschutz – Weltwassertag 2014

WeltwassertagAm Samstag ist es wieder soweit. Wie in jedem Jahr steht der Tag ganz unter der Flagge des Wassers  – und das rund um den Globus – denn es ist Weltwassertag. Der Weltwassertag wurde 1993 von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen und findet seit dem jährlich am 22. März statt. Einmal im Jahr soll mit diesem Tag die Aufmerksamkeit der Menschen auf das kostbare Gut Wasser gelenkt werden. Ein bewussterer Umgang und die Wertschätzung der Ressource sind dabei zwei der Ziele, die sich die Vereinten Nationen von der Einführung dieses Tages erhoffen. Damit sich der Fokus aber jedes Mal ein wenig verändert, wird der Weltwassertag in jedem Jahr durch ein anderes Motto begleitet. In diesem Jahr steht er unter dem Motto „ Wasser und Energie“.

Zwar scheint es zunächst, als hätten Wasser und Energie keine Gemeinsamkeiten. Bei näherer Betrachtung leuchtet aber ein, dass beide Ressourcen eng miteinander verbunden sind und sogar in gegenseitiger Abhängigkeit zueinander stehen. Denn durch Wasserkraft kann sehr einfach Energie erzeugt werden. 16 Prozent des Stroms, der weltweit durch erneuerbare Energien erzeugt wird, stammt zum Beispiel aus der Wasserkraft.

Doch was ist das Besondere am Weltwassertag – schließlich sollte ein bewusster Umgang mit Wasser jeden Tag gelebt werden? Das Thema Wasser soll an diesem Tag durch eine Vielzahl von Aktionen einen Tag lang ganz besonders in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen und viele Vereine richten jedes Jahr verschiedene Veranstaltungen zu diesem Zweck aus. Durchgeführt werden zum Beispiel öffentliche Vorträge, Debatten, Konzerte, Picknicks, Sportereignisse oder Filmvorführungen, der Fantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Außerdem wird in Deutschland vom Umweltbundesamt der Gewässertyp des Jahres gekürt. Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und selbst aktiv werden möchten, bietet das Deutsche Wasser Serviceportal einen Überblick über viele Aktionen die bislang in der Bundesrepublik geplant sind.

Auch in der Metropole Ruhr wird es am Samstag verschiedene Aktionen zum Weltwassertag geben. Die Stadtwerke in Bochum laden beispielsweise zum „Abend des Wassers“ ein. Dort wird eine Aufführung von Melvilles Moby Dick zu sehen sein. Die Stadtwerke Duisburg bieten auf ihrer Website ein kurzes Info-Special zum Thema Wasser und Energie an. Hier können spannende Fakten zum Thema Wasser und Duisburg nachgelesen werden und das nicht nur am 22. März.

Auch andernorts werden Aktionen anlässlich des Weltwassertags unabhängig vom 22. März veranstaltet. Dies zeigt, wie viel Aufmerksamkeit und Engagement das Thema Wasser weltweit erfährt. Einen konkreten Überblick über die verschiedenen Aktionen gibt diese Karte. Hier sind alle größeren Events anlässlich des Weltwassertags verzeichnet, die den Schutz und die Aufmerksamkeit für die Ressource Wasser zum Ziel haben.

Generell gilt „World Water Day is what you make out of it.“ Der Weltwassertag ist demnach als globale Mitmach-Aktion gedacht. Um trotzdem ein Netzwerk zusammenhängender Aktionen zu schaffen, kann jedermann sein Event auf der offiziellen Website des Weltwassertages registrieren. Damit ist Ihr Einsatz für den Schutz des Wasser gefragt!

Silvester am Wasser

Foto: torumori
Foto: torumori

Jedes Jahr aufs Neue wird ein besonderer Ort gesucht, an dem man den Jahreswechsel verbringen kann. Besonders beliebt sind dabei Flussufer, von denen aus sich ein Feuerwerk beobachten lässt. Doch nicht nur an den Ufern wird das neue Jahr eingeläutet, in immer mehr Städten gibt es die Möglichkeit, den Jahreswechsel auf dem Wasser selbst zu verbringen.

Köln, Hamburg, Bonn oder Berlin – das Flair dieser Städte macht nicht zuletzt der Fluss aus, an dem sie liegen. Und so feiern Einheimische und Touristen gerne auf dem Rhein, der Elbe oder Spree. Die mehrstündigen Schifffahrten bieten teilweise üppige Buffets, musikalische Unterhaltung und einen freien Blick auf die Feuerwerke der Stadt. So gibt es beispielsweise in Hamburg verschiedene Angebote in unterschiedlichen Preisklassen, um das alte Jahr auf der Elbe zu verabschieden. Und auch die Rheinländer und Hauptstädter können aus einer Vielzahl von Möglichkeiten wählen.

Wer den Jahreswechsel im Ruhrgebiet verbringen möchte, auch der muss natürlich nicht auf die Nähe zum Wasser verzichten. Auch im Duisburger Innenhafen gibt es ein abwechslungsreiches gastronomisches Angebot mit Blick auf den Rhein. Die Weisse Flotte Duisburg bietet außerdem eine Silvesterparty an Bord an. In Essen gibt es die Möglichkeit, am Baldeneysee zu feiern. So wird im LUKAS ein „Verwöhnbuffet“ und ein Feuerwerk zum Jahreswechsel angeboten. Auch in der Villa Vue wird mit Blick auf den See und die Ruhr bei einem 7-Gänge-Menü und Pianomusik gefeiert.

Ob am Wasser in der Stadt oder auf dem Land – wir wünschen allen Lesern einen guten Start in das Jahr 2014!

Zeltfestival Ruhr: 17 Tage feinste Unterhaltung

Foto: Ingo Otto (Zeltfestival Ruhr)
Foto: Ingo Otto (Zeltfestival Ruhr)
Foto: Ingo Otto (Zeltfestival Ruhr)

Von der Ruhr aus kann man sie bereits aus der Ferne erkennen. Weiße Spitzen mit roten Fähnchen, die in die Höhe ragen. Was das ist? Eine Zeltstadt direkt am Ruhrufer. Gibt es nicht? Gibt es wohl!

Bereits zum sechsten Mal findet vom 16. August bis zum 01. September das Zeltfestival Ruhr direkt am Ufer des Kemnader Stausees statt. Verschiedene Künstler aus Musik, Kabarett und Comedy geben sich auf dem Piazza-Areal die Ehre. Kenner munkeln, dass das Line-Up eins der besten der Festivalgeschichte ist.

Für gute Musik sorgen Künstler der ersten Riege, darunter Cro, Frida Gold und die Söhne Mannheims. Die deutsche Musikszene wird außerdem von Bosse, Selig, Silbermond, La Brass Banda, den Fantastischen Vier und Deichkind vertreten. Internationale Top-Acts wie The Gaslight Anthem und Joe Cocker ergänzen den Mix aus verschiedenen Genres.
Die Lachmuskeln werden bei einem abwechslungsreichen Comedy-Programm trainiert. Mit Kaya Yanar, Helge Schneider, Gerburg Jahnke, und Ingo Appelt, Frank Goosen, Tony Mono sowie Carolin Kebekus ist gute Laune garantiert.
Darüber hinaus gibt es viele weitere Künstler für Große, aber auch die Kleinen werden gut unterhalten. Theaterstücke wie zum Beispiel Hui Buh das Schlossgespenst, Die Olchis, Löwenzahn oder Pippi Langstrumpf begeistern den Nachwuchs.
Das Zeltfestival Ruhr bietet jedoch noch mehr als Aufführungen und Konzerte. Das Areal außerhalb der Eventzelte lädt auch ohne Konzertticket zum Besuch ein. Zu entdecken gibt es beispielsweise den Markt der Möglichkeiten, einen abwechslungsreichen und bunten Kunsthandwerkermarkt, oder die Schlemmermeile, die mit Gaumenfreuden aller Art lockt. Zudem bietet das aufwändig gestaltete Außenareal zahlreiche Entspannungs- und Erholungsmöglichkeiten. Verschiedene Spiel- und Bastelaktionen für Kinder machen den Tag für die Kleinen zum Erlebnis.

Karten für die großen Künstler, die in den Eventzelten auftreten, müssen separat erworben werden. Tickets für das Außenareal mit dem Markt der Möglichkeiten, der Gourmetmeile und der Piazza– und Piazettabühne, auf der Künstler wie Jaimi Faulkner oder Tobias Regner auftreten, gibt es vor Ort für drei Euro pro Tag.

Das ZFR- eine gute Sache, finden wir! Ihr auch?

Love, Peace und Reggae an der Ruhr

Foto: Celia Wagner
Foto: Celia Wagner
Foto: Celia Wagner

Vom 19. bis 21. Juli 2013 lässt Mülheim Stress und Hektik hinter sich und lädt unter dem Motto „Three Days of Love, Peace and Music“ zahlreiche Top-Acts des Reggae in die Ruhrmetropole. Bereits zum sechsten Mal zelebriert das Ruhr Reggae Summer Festival den jamaikanischen Sommer am Ruhrufer. Im Naturfreibad am Ruhrstadion begeistert das Festival durch eine einzigartige Mischung aus Stadionatmosphäre, Freibad, Strand und feinster Musik.

Zehn Main Acts der Reggae- und Hip Hop-Szene liefern den Soundtrack für den Sommer 2013 und können von rund 15.000 Zuschauern gefeiert werden. Das Lineup bietet eine abwechslungsreiche Mischung aus nationalen und internationalen Künstlern, darunter der Sohn von Bob Marley, der in die großen Fußstapfen seines Vaters tritt, oder Max Herre, der wohl keiner weiteren Vorstellung bedarf. Der gebürtige Bonner Nosliw hat deutsche Lyrics gepaart mit jamaikanischen Beats & Rhythmen im Gepäck. Wahre Legenden des Ska und Reggae sind Toots & The Maytals, die seit über 40 Jahren ihre eigene Mischung aus Gospel, Ska, Soul, Reggae und Rock produzieren. Der Erfolg gibt ihnen dabei Recht, denn sie können 31 Nr.1 Hits in Jamaika und einen Grammy für das Beste Reggae Album vorweisen. Diese Männerrunde wird von Serengeti aufgemischt, einem Trio, das seine Frauenpower bereits auf Festivals in Schweden, Frankreich, Österreich, Italien, Spanien, Südafrika und Dänemark erprobt hat.

Wer eine Pause vom Tanzen braucht, kann das Alternativprogramm des Ruhr Reggae Summer Festivals genießen. Eine Abkühlung im Freibad oder ein Cocktail im Liegestuhl laden die Batterien wieder auf. Ab dem frühen Abend öffnet das U-Club Soundsystem Tent, das mit den neusten europäischen Dancehalltrends aufwartet. Auch für die kleinsten Festival-Besucher gibt es Abwechslung: Kinderspielplätze und der Babypool des Freibads sorgen für glückliche Gesichter. Wer über Nacht bleibt, kann sich auf einen Schlafplatz im Zelt oder Caravan direkt an der Ruhr freuen.

Tickets gibt es hier ab 50,00 Euro.

In diesem Sinne „One love, one heart, let’s get together and feel alright!“ (Bob Marley).

Der Pott-Sommer 2013!

Foto: Stewart Butterfield
Foto: Stewart Butterfield
Foto: Stewart Butterfield

Das Ruhrgebiet ist im Sommer noch einen Tick schöner als im Winter. Und das nicht nur wegen der grünen Bäume und Halden. Zahlreiche Veranstaltungen an und um die Ruhr machen diesen Sommer wieder unvergesslich. Hierbei ist zu beachten: Dies ist nur eine Auswahl an Festivals, Kino-Events, Strandclubs und kulinarischen Highlights. Wir freuen uns immer über weitere Geheimtipps.


Musiksommer:
Die Festival-Saison im Ruhrgebiet wurde bereits am Pfingstwochenende mit dem Rock Hard Festival in Gelsenkirchen und dem Ruhrpott Rodeo in Hünxe eingeläutet. Doch das war noch lange nicht alles.

Vom 21. bis 23. Juni findet das Traumzeit Festival in Duisburg statt. Ob Alex Clare, Lucas Graham, Thees Uhlmann oder Max Prosa – nationale und internationale Musiker sorgen für Stimmung. Die Tageskarte gibt’s für 35 Euro, das Kombiticket für 75 Euro.

Vom 28. Juni bis zum 03. Juli besuchen unter Anderen MIA und die Pet Shop Boys die Dortmunder Music Week. Tickets können für jeden Künstler einzeln gebucht werden.

Zeitgleich findet vom 28. bis 30. Juni das Afro Ruhr Festival in Dortmund statt. Hier gibt es neben Live-Musik, auch afrikanische Köstlichkeiten, Informationen und Interaktives zu entdecken. Das Tagesticket gibt es für 10 Euro, alle drei Tage für 25 Euro.

Elektro-Klänge gibt’s am 29. Juni in Oberhausen beim Ruhr in Love. Headliner sind hier Moguai, W&W und Felix Kröcher. Karten gibt’s für 24,20 Euro.

Vom 11. bis 14. Juli findet das wohl größte Festival im Ruhrgebiet statt. Bochum Total ist über die Grenzen den Ruhrgebietes mittlerweile bekannt und zieht jährlich tausende Besucher an. Jupiter Jones, Pohlmann, OK Kid und viele weitere beglücken das Bermuda Dreieck in diesem Jahr ­– und das für ganz umsonst.

Vom 12. bis 13. Juli gibt es das Castle Rock in Mülheim an der Ruhr. Freunde von Metal und Gothic kommen hier voll auf ihre Kosten. Das Tagesticket gibt es ab 23 Euro, das Kombiticket für 43 Euro.

Das Beste, was Reggae und Dancehall zu bieten hat gibt es zwischen dem 19. und 21. Juli in Mülheim. Das Ruhr Reggae Summer ist eins der größten und beliebtesten Festivals des Ruhrgebietes. Dieses Jahr dabei sind unter Anderen Max Herre, Ky-Mani Marley, Protoje & The Indiggnation und Desorden Público. Dabei ist jeder über 18 für 50 Euro.

Am 27. Juli findet das legendäre Juicy Beats in Dortmund statt. Mit mehr als hundert Bands und DJ’s auf zwanzig Bühnen und Floors ist das Festival eins der größten im Pott. Dieses Jahr sind unter vielen Anderen Fritz Kalkbrenner, Larse und Marteria dabei. Tickets gibt’s ab 30 Euro.

Olgas Rock Umsonst und Draußen geht am 09. und 10. August in die 14. Runde. Ob Alternative, Rock, Ska oder Indie – für (fast) jeden Musikgeschmack ist was dabei. Karten gibt es nicht – das Oberhausener Festival ist umsonst.

Vom 16. August bis 01. September findet ein weiteres großes Festival im Pott statt. Beim Zeltfestival Ruhr am Kemnader Stausee werden in diesem Jahr unter Anderen Bosse, Frida Gold, Deichkind, Silbermond und die Fantastischen Vier auftreten. Aber nicht nur musikalisch bekommt man hier was auf die Ohren. Auf der Comedy-Bühne werden unter Anderen Tony Mono, Carolin Kebekus und Frank Goosen für einige Lacher sorgen. Auch der Markt der Möglichkeiten findet in diesem Jahr wieder statt. Die Ticketpreise variieren dabei von Künstler zu Künstler.

Biffy Clyro, Casper, System of a Down, Volbeat und viele mehr bringen am 18. August die Arena auf Schalke zum Beben. Karten für Rock im Pott gibt’s ab 68,50 Euro.

Filmsommer:
Freiluft-Kino gibt es wie in jedem Jahr in der Fiege Kino Lounge auf dem Gelände der Fiege Brauerei statt. Vom 25. Juli bis 01. September werden unter Anderem Django Unchained, Life of Pi, Kokowääh 2 und die Rocky Horror Picture Show gezeigt.

Das Stadtwerke-Sommerkino im Landschaftspark Duisburg-Nord findet vom 10. Juli bis 18. August statt. Die Highlights sind hier unter Anderen Der Hobbit, Skyfall, Life of Pi und Anna Karenina.

Strandsommer:
Richtige Sommergefühle kommen besonders in den zahlreichen Strandclubs im Ruhrgebiet auf. Sand und Sonne gibt es dabei in direkter Wassernähe zu den großen und kleinen Seen des Ruhrgebietes.

Das Lakeside Inn am Haltener Stausee bietet neben echt amerikanischen Köstlichkeiten, auch Wassersportmöglichkeiten und einen echten Sandstrand.

Das Seaside Beach Baldeney direkt am Ufer des Baldeneysees in Essen ist einer der beliebtesten Beachclubs im Ruhrgebiet. Ob Beachvolleyball, Surfen oder einfach die Seele baumeln lassen – hier gibt’s das perfekte Urlaubsfeeling.

Am Kemnader Stausee bietet das StrandDeck den Besuchern kulinarische Sommerküche, echte Palmen und feinsten Sand. Am Wochenende wird der Tag von Live-DJ’s musikalisch begleitet.

Sommergeschmack:
Wie in jedem Jahr ist das Ruhrgebiet auch in diesem Jahr wieder kulinarisch ein Highlight.

Eingeläutet werden die köstlichen Wochen von Essen verwöhnt vom 19. bis 23. Juni. In Mülheim an der Ruhr lädt der Kulinarische Treff vom 18. bis 21. Juli mit Spitzengastronomie vom Feinsten ein. Zeitgleich kann vom 17. bis 1. Juli bei Dortmund à la Carte geschlemmt werden. Vom 07. bis 11. August findet Bochum Kulinarisch statt.

Auch viele weitere kleinere Gourmetmeilen machen den Sommer zu einem schmackhaft und abwechslungsreich. Mehr Infos gibt es hier.

Bei einem so tollen Angebot warten wir nur noch auf den erlösenden Sonnenschein und wünschen in diesem Sinne schon mal einen schönen Urlaub – direkt vor unserer Haustür.

Haben wir noch etwas vergessen? Oder haben Sie noch Tipps?

Challenge accepted!

Foto: Derek Key
Foto: Derek Key
Foto: Derek Key

Gemeinsam in einen Fluss oder See springen und damit etwas Gutes tun?

Das geht ganz einfach: Am 16. Juni 2013 findet passend zum Europäischen Flussbadetag wieder die Big Jump Challenge statt. Bei diesem Wettbewerb geht es darum, die Aufmerksamkeit der Politiker durch eine gemeinsame Badeaktion auf den Gewässerschutz zu lenken. Deutschlandweit vernetzen sich die Teams Nord, Ost, Süd und West einfach über die Internetseite und schaffen so eine Gemeinschaftsaktion, die Druck auf die Politik ausübt.

Das Engagement wird belohnt: Wer seinen Big Jump dokumentiert und bei der Jury einreicht, hat sogar die Chance, nach Berlin zu fahren. Drei Gewinner-Teams werden ausgewählt, um vor Ort mit den Politikern im Flussparlament über den Gewässerschutz zu diskutieren.

Ins Leben gerufen wurde die Mitmach-Aktion, die sich für die Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie einsetzt, von Roberto Epple mit seiner Organisation European Rivers Network. Denn es besteht immer noch dringender Handlungsbedarf: Vier von fünf Flüssen sind in Deutschland immer noch weit davon entfernt, „sauber“ im Sinne der Wasserrahmenrichtlinie zu sein. Das ist unter anderem ein Grund für das offizielle Badeverbot, das für viele Flüsse wie auch die Ruhr gilt.

2005 wurde daher der erste Flussbadetag ins Leben gerufen. Mehr als 200.000 Menschen nahmen in 22 europäischen Ländern daran Teil und machten ihre Botschaft bekannt: „Wir wollen in sauberen Flüssen baden! Und das am liebsten alle gleichzeitig!“ Seither springen Begeisterte jährlich im Juni oder Juli in ihre Flüsse, um Verbesserungen der Wasserqualität zu feiern oder auf Missstände aufmerksam zu machen. Denn der Gewässerschutz soll nicht in den Hintergrund rücken, sondern stets im Kopf sein.

Wer kann teilnehmen?

Große Gruppen, Vereine und Schulklassen sind genauso gern gesehen wie kleine Teams oder Einzelpersonen- je mehr, desto besser! Das einzige Manko: Alle, die älter als 25 Jahre sind, müssen leider bis zum 14. Juli warten. Dann findet der Europäische Flussbadetag statt, ganz ohne Altersbeschränkung. Weitere Informationen zur Teilnahme an der Big Jump Challenge gibt es hier.

Macht mit! Auf die Plätze – Fertig – Los! Gemeinsam für den Gewässerschutz.

Unser Wochenend-Tipp: Pfingst Open Air Werden

Foto: Avarty Photos
Foto: Avarty Photos
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Wummende Bässe und tausende junge Menschen auf den Straßen von Werden – und das auf einem Pfingstmontag! Wer am Feiertag in aller Ruhe die Sonne am Wasser genießen möchte, sollte über einen Ausflug zum Kemnader Stausee nachdenken. Wer jedoch ohne Kosten im Freien feiern möchte, der ist in Werden ganz richtig. Angekündigt ist wechselhaftes Wetter bei 16 Grad. Ob die Sonne an Pfingsten also tatsächlich scheinen wird, das lässt sich bislang nur erahnen. Wer jedoch am 20.05.2013 ab 13.00 Uhr die Werdener Ruhrwiesen zum Beben bringen wird ist dagegen sicher. Prinz Pi, Caravan Place, Vierkanttretlager, And So I Watch You From Afar, The Computers, Jonas David und viele mehr sorgen im Dreiviertel-Stundentakt beim Werdener Pfingst Open Air für Stimmung. Die einzigartige Mischung aus Hip Hop, Elektroswing, Singer-Songwriter, Indie,  Postrock, Punk, Elektro sorgt für Abwechslung und macht das Festival für jeden Musikgeschmack attraktiv.

Kulinarisch ist für die Festivalbesucher dabei ebenfalls bestens gesorgt. Zahlreiche nationale und internationale, fleischhaltige und vegetarische Köstlichkeiten, sowie eine breite Getränkeauswahl lassen keine Wünsche offen. Faire Preise sind dabei garantiert.

Das eintägige Festival ist daher absolut einen Ausflug auf die Ruhrwiesen wert. Einzige Empfehlung: Tiere zu Hause lassen und Ohrstöpsel mitbringen – Es kann etwas lauter werden.

Das seit 1980 jährlich stattfindende kostenlose Festival auf den Ruhrwiesen mit Main Stage und Elektrowiese zog im letzten Jahr 20.000 Besucher nach Werden. Organisiert wird das Festival vom Jugendamt und dem Rockförderverein Essen. Weitere Infos hierzu gibt es in den Wasserwelten.

Schon mal da gewesen?

Sorgloses Plantschen im Badeparadies – Szenario Flussbäder

Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr

Im dritten Szenario des zweiten Workshop-Tages ließen die Bürger und Experten ihren Gedanken freien Lauf und überlegten gemeinsam, wie die Vision eines Flussbads an der Ruhr aussehen könnte. Sie waren sich einig, dass freies Baden an der Ruhr nicht erlaubt werden könne, denn die Fragen der Müllentsorgung und Sicherheit könnten in diesem Fall nicht eindeutig geklärt werden. Also müsse ein festes Flussbad her – doch wo?

Zunächst kam der Baldeneysee zur Sprache, der sich als Badesee anbietet: Er ist verkehrstechnisch gut angeschlossen, es gibt Parkplätze, Toilettenanlagen und für das leibliche Wohl vor Ort ist auch gesorgt. Allerdings – so kam der Einwand auf – müssten sich Badewillige den See und das Ufer mit Wassersportlern, der Weißen Flotte, Campingplätzen und Cafés teilen. Das Ufer sei begehrt und daher gebe es kaum Platz für einen ausladenden Badestrand. Möglich wäre hingegen ein kleiner, begrenzter Badebereich am Seaside Beach, in dem man sich an heißen Tagen erfrischen könne und wo nicht das ausgiebige Schwimmen im Vordergrund stehe. Dann müsse es jedoch für Wasserratten eine Alternative geben. Als mögliche weitere Stellen wurden Badeorte in Essen Steele und im Werdener Löwental diskutiert. In Steele betreibt derzeit der Steeler Schwimmverein ein Bad am Ufer der Ruhr, sodass dieser eventuell auch als Betreiber des Flussbads in Frage käme. Beide Orte seien weitgehend verkehrstechnisch erschlossen, sodass keine ganz neue Infrastruktur geschaffen werden müsste. Relativ schnell kristallisierte sich aus der Gruppendiskussion ein gemeinsames Konzept heraus: Ein einziges Flussbad an der Ruhr machte für die Teilnehmer keinen Sinn. Stattdessen solle es drei verschiedene Flussbäder mit unterschiedlichen thematischen Schwerpunkten geben. Ein zahlungsbereites Publikum, dem ein Event- und Lifestylecharakter wichtig sei, könne sich am Seaside Beach im Baldeneysee erfrischen. Im Löwental könne darüber hinaus ein einfach ausgestattetes Flussbad eröffnen, das aufgrund eines niedrigen Eintrittspreisniveaus beispielsweise für Jugendliche interessant wäre. Familien hingegen könnten im Steeler Bad das naturnahe Baden genießen. Auf diese Weise würden sich die verschiedenen Besuchergruppen auf die Flussbäder verteilen und es käme nicht zum Massenansturm auf ein einziges Bad. Eine Konkurrenz für die bestehenden Freibäder sahen die Teilnehmer nicht, da diese im Sommer ohnehin überfüllt seien und nicht alle Besucher eines Freibads das naturnahe Baden vorziehen würden.

Im Gegensatz zu den anderen beiden Szenarien würden die Flussbäder durch eine Badeaufsicht ständig überwacht werden. Die Frage der Sicherheit beim unmittelbaren Baden sei somit geklärt, so die Teilnehmer. Darüber hinaus spiele in diesem Szenario eine gut ausgebaute Infrastruktur eine wichtige Rolle. Zum Teil könne die bereits bestehende Infrastruktur genutzt werden. Falls nötig, könnte die Stadt zusätzlich in einen weitergehenden Ausbau investieren. Diskutiert wurde so beispielsweise ein Parkleitsystem oder der Einsatz von Shuttlebussen, welche die Besucher vom Bahnhof und umliegenden Parkplätzen zum jeweiligen Bad bringen könnten. Auch über ein gastronomisches Angebot oder Sitzmöglichkeiten könne beispielsweise nachgedacht werden.

Ein weiterer zentraler Punkt der Diskussion war die Entwicklung eines ausgefeilten Kommunikationssystems. Die drei Flussbäder müssten kommunikativ vernetzt werden, denn es seien schließlich nicht drei getrennte Badeorte sondern Bäder in demselben Fluss, in derselben Region. Außerdem sei ein anderer Umgang mit einem Flussbad als mit einem Freibad notwendig. Die Besucher müssten die Ruhr als Ökosystem und Naturgewässer wahrnehmen, um verantwortungsvoll mit ihr umgehen zu können. Die Entwicklung eines entsprechenden Bewusstseins und einer Badekultur sei daher wesentlich. Dazu wurde vorgeschlagen, Schilder aufzustellen, die über Flora und Fauna des heimischen Gewässers informierten.

Darüber hinaus waren Bürger und Experten sich einig, dass der Begriff „Badeanstalt“ veraltet sei. Ein neuer, frischer Name, der frei von rechtlichen Bestimmungen ist, wurde gewünscht.

Die Teilnehmer erarbeiteten in diesem Szenario ein allgemeines Konzept, um ein Flussbad an der Ruhr möglich zu machen. Dabei hatten sie die konkreten Gegebenheiten und Rahmenbedingungen der Region genau vor Augen und wägten die Möglichkeiten der Umsetzung ab. So entwickelten sie die Idee von einer Region mit drei vernetzten aber unterschiedlichen Flussbädern, die infrastrukturell sehr gut angebunden sind. Stimmen gegen die Umsetzung der Idee wurden innerhalb der Gruppe nicht laut, Erinnerungen an die früher bestehenden Flussbäder und der Wunsch, bald wieder in der Ruhr baden zu können, wurden hingegen geteilt.

Badeoasen für das Revier – Szenario Ausgewiesene Badestellen

Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr

Das zweite Szenario, das im Rahmen des Workshops zum Thema “Baden in der Ruhr” am 20. April in Essen-Werden von den Teilnehmern entwickelt wurde trägt den Titel “Ausgewiesene Badestellen”. Dieses Szenario beschreibt die Zwischenlösung, zwischen den beiden Szenarien “Freies Baden” und “Flussbäder”.

Das Szenario “Ausgewiesene Badestellen” fand großen Anklang unter den Beteiligten, die dank ihrer Ortskundigkeit und zum Teil dank ihrer beruflichen Auseinandersetzung mit dem Thema Ruhr viel wertvolles und konstruktives Wissen in die offene Diskussion einbringen konnten.

Zunächst einigten sich die Teilnehmer auf ein gemeinsames Verständnis des Szenarios “Ausgewiesene Badestellen”. Diese wurden definiert als offiziell freigegebene Badestellen, die sich an Orten befinden, an denen die Ruhr problemlos für die Öffentlichkeit zugänglich ist.

Die erste konkrete Frage war die nach den Orten der angedachten Badestellen. Schnelle Einigung gab es in einem Punkt: Die Ruhr eigne sich grundsätzlich besser für das Szenario als der Baldeneysee, da hier bereits viele Einschränkungen durch die derzeitige Nutzung von Wassersportlern, Anglern und der Weißen Flotte gegeben seien. Solle jedoch eine Badestelle am See entstehen, so würden sich nach Meinung der Runde primär die derzeitigen Messstellen des Projekts an der Nordseite des Sees anbieten. Entlang der Ruhr solle man Orte auswählen, an denen trotz des bestehenden Badeverbots jeden Sommer gebadet wird, da sich diese anscheinend zum Baden eignen. Mögliche Badestellen seien: Haus Scheppen, Mülheimer Ruhrstrand, Seaside Beach Baldeney, Zeche Carl Funke, Rote Mühle, Strandbad Spillenburg Essen-Steele, Haus am See, Löwental. Weiterhin wurden einige Einschränkungen genannt: Die Badestellen sollten nicht in der Nähe von Schifffahrtswegen und Anlegestellen der Weißen Flotte und nahe Natur- und Vogelschutzgebieten etabliert werden. Weiterhin solle aus Lärmschutzgründen über eine Nutzungserlaubnis bis maximal 22 Uhr nachgedacht werden.

Auch über die Ausgestaltung der Badestellen wurde rege phantasiert. Klar war schnell, dass die Badestellen verschieden arrangiert werden könnten. So könne Sand aufgeschüttet werden oder eine grüne Wiese gepflanzt werden. Allen Stellen gleich solle hingegen eine klare Kennzeichnung als Badestelle sein. Hierdurch könne sowohl vermieden werden, dass zu viel außerhalb der freigegebenen Stellen gebadet würde, als auch, dass die Stellen im Wasser durch Wassersportler genutzt würden. Ebenso solle jede der Badestellen über eine Infotafel verfügen, auf der aktuelle Werte zur Wasserqualität angezeigt würden und auf der eine Notrufnummer notiert wäre.

Ein weiterer Diskussionspunkt waren die Mindestanforderungen an die Infrastruktur, über die jede Badestelle verfügen solle. Um die Kosten möglichst gering zu halten, einigte sich die Runde auf eine minimale Ausstattung. Es wurde zudem der Vorschlag gemacht, bereits vorhandene Infrastuktur anderer Nutzergruppen, wie z.B. Sanitäranalgen von Vereinsheimen oder der ansässigen Gastronomie, in die Badestellen zu integrieren. Als unentbehrliche infrastrukturelle Maßnahmen legten die Teilnehmer die folgenden Kriterien fest: eine gute verkehrstechnische Anbindung, Sanitäranlagen, regelmäßige Wartung der Badestellen, Müllentsorgung sowie ein befestigter Zugang zum Wasser, beispielsweise in Form eines Steges.

Um ausreichende Sicherheit für die Badenden zu gewährleisten, machte sich die Gruppe auch hierzu Gedanken. Eine kontinuierliche Überwachung der Wasserqualität sowie deren Kommunikation war eine der erarbeiteten Maßnahmen. Um Sicherheit beim unmittelbaren Baden zu garantieren, solle der Schwimmbereich durch Bojen im Wasser abgegrenzt werden – so sei zum Beispiel ausgeschlossen, dass die Schwimmer versehentlich in die Fahrrinne der Weißen Flotte schwimmen könnten. Eine Badeaufsicht solle es an den einzelnen Badestellen nicht geben. Stattdessen kam die Idee auf, an jeder der Badestellen eine solarbetriebene Notrufsäule in Verbindung mit einer gut sichtbaren Kilometrierung des Flusses zur Durchgabe des Standortes zu installieren. Diese Säule solle den Nutzer mit dem bestehenden Sicherheitssystem der DLRG, Feuerwehr, etc. verbinden.

Ein weiterer Diskussionspunkt war die anfallende Kommunikation im Zusammenhang mit den Badestellen. Informationen über die Wasserqualität sollten dabei regelmäßig über die gängigen Medien verbreitet werden. Ein Ampelsystem vor Ort solle zudem eine Badeempfehlung geben oder aber vom Baden abraten. Zudem wurde diskutiert, ob im Sinne einer Sensibilisierung für die Ruhr als schützenswertes Gut bereits in der Schule und via Internet aufgeklärt werden könne. So könnte auch vermittelt werden, dass die Badestellen nur aufrechterhalten werden könnten, wenn jeder einen Beitrag zu ihrem Erhalt leiste und die Natur zu schützen versuche.

Schließlich widmete sich die Runde der Finanzierungsfrage, bei der sie zu keinem Konsens kam. Es wurden jedoch verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten durchdacht. Eine Idee sah vor, die Kosten anteilig zwischen den beteiligten Institutionen, beispielsweise der Stadt, den Kommunen, dem Ruhrverband, etc. aufzuteilen. Eine andere Möglichkeit sei es, die Nutznießer des Projekts, z.B. die Gastronomie, die Campingplätze, etc. an den entstehenden Kosten zu beteiligen. Ein weiterer Gedanke lag in der möglichen Anwerbung von Sponsoren, nach deren Name die verschiedenen Badestellen benannt werden könnten. Ein für alle Beteiligten zufriedenstellender Finanzierungsplan konnte in der Kürze der Zeit allerdings nicht gefunden werden.

Die Planungen für das Szenario “Badestellen” sind damit weitgehend im Detail beschrieben worden. Kritisch wurde betrachtet, dass bei diesem Szenario womöglich eine große Anzahl Menschen eine kleine Anzahl von Badestellen überlaufen könnten. Weiterhin müsse der Nutzungskonflikt zwischen Badenden und anderen Nutzergruppen bedacht werden, gegenseitige Rücksichtnahme wäre bei diesem Szenario sicher unerlässlich. Eine offene Frage, die unbeantwortet im Raum stand, war die der Benennung der Badestelle. Fraglich war, ob die Stellen offiziell als “Badestelle” tituliert werden dürften oder ob dies aus rechtlicher Sicht eine Badeaufsicht vorschreiben würde. Auch die Frage nach der allgemeinen Sicherheit und Verletzungsgefahr ließ sich nicht abschließend klären. Es blieb offen, ob jegliche Sicherheitslücken bedacht wurden und ob sich eine Verletzungsgefahr durch die regelmäßige Wartung der Badestellen ausreichend ausschließen lasse. Letztlich wurde noch angemerkt, dass bei der möglichen Einbindung der vorhandenen Infrastruktur insbesondere in den ländlicheren Gegenden an der Ruhr Probleme aufkommen könnten. Denn im Szenario wurden zwar Badestellen rund um Essen benannt, das Szenario beziehe sich jedoch auf den Gesamtverlauf der Ruhr. Gerade in den ländlicheren Gegenden würden sich daher nicht immer Stellen finden lassen, an denen eine nötige Infrastruktur bereits vorhanden ist.

Naturnahes Baden entlang der Ruhr – Szenario Freies Baden

Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr
Foto: Sichere Ruhr

Der zweite Tag des Workshops „Baden im Baldeneysee“, der am 19. und 20. April 2013 stattfand, befasste sich mit den möglichen Szenarien unter denen das Baden in der Ruhr möglich wäre. Drei Szenarien wurden hierbei entworfen. Freies Baden in der Ruhr, festgelegte Badestellen oder eine Badeanstalt an der Ruhr – so die denkbaren Szenarien. Hierbei wurden verschiedene Gesichtspunkte genannt unter denen das jeweilige Szenario näher beleuchtet wurde. Die hygienische Qualität, der rechtliche Status mit seinen Konsequenzen, die Kosten und Finanzierung, der gesellschaftliche Nutzen, die Kommunikation, die Infrastruktur, das Thema Sicherheit und der Aspekt der Müllentsorgung wurden dabei in den jeweiligen Szenarienentwurf mit eingebracht.

Das Szenario „Freies Baden in der Ruhr“ stieß auf viele Interessenten und Befürworter. Diese fanden sich an einem Arbeitstisch zusammen und legten zunächst fest, was für sie das freie Baden denn überhaupt bedeutet; ob ein Baden ohne Regeln oder ein Baden mit uneingeschränkter Zugänglichkeit hiermit gemeint sei. Dabei einigten sich die Teilnehmer auf das Verständnis von einem freien Baden, das auf eigene Gefahr dort, wo die Ruhr zugänglich ist, ohne Regeln geschehen solle. Und frei hieß für die Teilnehmer auch, dass sie sich ihren Badeplatz selbst suchen dürften und nicht an offizielle Badestellen gebunden sein müssten. Ausnahmen: Naturschutzgebiete und Privatgrund. Diese müssten dann mit einer entsprechenden Beschilderung versehen werden. Ein Baden auf eigene Gefahr bedeutete für die Teilnehmer jedoch nicht ein Unwissen über mögliche Gefahren, sondern ein geteiltes Wissen über diese. Nur dann sei ein Baden auf eigene Verantwortung möglich. Eine entsprechende Beschilderung sei somit unverzichtbar.

Zum Thema Sicherheit stellten sich die interessierten Bürger die Frage, welche Sicherheitsmaßnahmen es bei einem freien Baden überhaupt geben müsse. Benötige dieses Szenario nicht auch eine Badeaufsicht? Ein freies Baden berge stets ein Restrisiko und dieses Risiko solle auch ein eigenes Risiko bleiben, so der allgemeine Tenor. Eine Wasseraufsicht und –rettung sei mit hohen Folgekosten verbunden. Daher widersprachen die Teilnehmer der ständigen Badeaufsicht entlang der gesamten Ruhr als Voraussetzung für das freie Baden im Fluss. Hierbei wurde dann die Frage aufgeworfen, ob der Ruhrverband als Betreiber des Flusses dann in der Pflicht wäre, über die Wasserqualität zu informieren oder ob das Nichtvorhandensein von Informationen auch in das eigene Risiko mit einfließe. Die Teilnehmer sahen den Betreiber des Gewässers in der Pflicht, die Hygiene herzustellen und diese auch im Rahmen der EU-Richtlinie zu überprüfen und zu kommunizieren. Die hygienischen Informationen und Prognosen über die Wasserqualität sollten dann per Internet verbreitet werden. Zusammengefasst wurde der Punkt unter dem Begriff des „intelligenten Restrisikos“ mit der Möglichkeit an Informationen zu gelangen, jedoch ohne auferlegte Informationspflicht oder gar Verbote. Lediglich Empfehlungen zum Nicht-Baden nach einem Gewitter empfanden die Teilnehmer als sinnvoll. Ob der Empfehlung Folge geleistet würde, müsse nicht kontrolliert werden und ließe damit auch keinen Raum für Rechtsansprüche im Falle eines Unfalls.

Zum Thema Müll äußerten sich die Teilnehmer sehr beschwichtigend. Sie räumten ein, dass an den Stellen, wo heute schon gebadet wird – so besonders bei den Sportvereinen und Campingplätzen – keine Müllproblematik entstehe. Hier seien Mülleimer aufgestellt worden und der Müll würde von den Badenden fachgerecht entsorgt. Der Müll, der an der Ruhr zum gegenwärtigen Zeitpunkt tatsächlich vorhanden sei, würde vor allem durch Angler verursacht. Diese angelten an ganz verschiedenen Stellen an der Ruhr, die nicht mit Mülleimern bestückt sind und an diesen Stellen sei ein erhöhtes Müllvorkommen zu beobachten.

Den positiven Nutzen des Badeszenarios sahen die Teilnehmer vor allem in der Zunahme der Lebensqualität, Negatives in möglichen Interessenskonflikten mit derzeitigen Nutzern der Ruhr und des Baldeneysees. Vorstellen konnten sich die Teilnehmer unter diesem Aspekt auch, die Ruhr generell freizugeben, aber den Baldeneysee mit Badestellen zu bestücken um diesen möglichen Nutzungskonflikten vorzubeugen. Die Gleichberechtigung solle hierbei jedoch auch nicht zu kurz kommen.

Ein weiterer Nutzen vor allem für das Image der Region und damit für das Image aller anliegenden Kommunen wurde darüber hinaus genannt. Diese könnten daher – gleich dem Beispiel des Ruhrtalradwegs – auch die entstehenden Kosten für das freie Baden tragen.

Mögliche Kosten sahen die Diskutierenden vor allem in der Beschilderung, der Informationsbereitstellung per Internet sowie einer App.

Das Ergebnis des Szenarios „Freies Baden in der Ruhr“ lässt sich demnach wie folgt zusammenfassen.  Freies Baden soll nicht ein Baden ohne Zugangsbeschränkung, sondern ein legales Baden, da wo die Ruhr frei zugänglich ist, sein. Hier bedarf es einer niedrigen Form der Infrastruktur in Form von Müllentsorgungsanlagen und Beschilderungen über Gefahren, Wasserqualität und dem Hinweis auf Zusatzinformationen im Internet oder per App. Die Kosten für diese geringe Infrastruktur soll dabei von den Anrainerkommunen getragen werden, da diese auch die Möglichkeit zur Vermarktung haben und damit auch einen kommerziellen Nutzen. Alles in allem war eine schöne und konstruktive Diskussion zu beobachten.

Anforderungen an das Baden in der Ruhr

Foto: Rania Lahdo
Foto: Rania Lahdo
Foto: Rania Ladwig, Sichere Ruhr

Am 19. und 20. April 2013 fand der im Vorfeld angekündigte Szenarien-Workshop zum Thema „Baden im Baldeneysee“ statt. Zahlreiche engagierte Bürger sowie Interessensvertreter verschiedener Organisationen folgten dem Aufruf, sich aktiv in die Planungen des Projekts Sichere Ruhr einzubringen und es mit ihrem Wissen, ihrem Anregungen und ihrer Kritik zu bereichern.

Am ersten Workshop-Tag setzten sich die Teilnehmer zunächst gemeinsam mit Experten in zufällig ausgelosten Gruppen mit den unterschiedlichen An- und Herausforderungen des Badens in natürlichen Fließgewässern auseinander. Die inhaltlichen Schwerpunkte der fünf Themeninseln teilten sich dabei in Hygiene, Recht, gesellschaftlicher Nutzen, Finanzierung sowie Information/Kommunikation. Rotierend durchlief jede Gruppe alle fünf Themeninseln, um sich unter verschiedenen Fragestellungen den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkten anzunähern. Das Projekt profitierte dabei von den verschiedenen Betrachtungsweisen und dem fachlichen Know-How der Teilnehmer, die in den regen Diskussionen viele wertvolle Hinweise gaben.

Themeninsel „Hygiene“
Eingeleitet in das Thema Hygiene wurde unter der Fragestellung, wie viele der Teilnehmer bereits in der Ruhr gebadet haben. Das Ergebnis war sehr eindeutig. Nahezu alle Teilnehmer sind trotz des bestehenden Badeverbots bereits in der Ruhr geschwommen, meist ohne gesundheitliche Folgen.

Aufgeklärt wurde in dieser Themeninseln darüber, dass diese gesundheitlichen Folgen jedoch nicht von der Hand zu weisen sind. Durchfallerkrankungen, Erkrankungen der Gehörgänge sowie Badedermatitis sind unangenehme Folgen, die ein Ruhrbad zum Status Quo mit sich bringen kann. Doch wie kommen diese Krankheitserreger in das Ruhrwasser? Die überwiegende Meinung der Teilnehmer war, dass Einleitungen aus der Industrie eine negative Rolle für die Wasserqualität spielen. Der Experte klärte jedoch darüber auf, dass Einträge aus der Landwirtschaft, Verunreinigungen von Straßen und Häusern sowie Ausscheidungen von Vögeln einen wesentlich höheren Einfluss auf die Verunreinigung des Wassers haben. Starkregen spült diese verschiedenen Einträge in die Ruhr, so dass zum derzeitigen Zeitpunkt keine konstante Wasserqualität des Flusses gegeben ist. Sollte also das Baden offiziell oder auf eigene Gefahr erlaubt werden, muss der Verstand mit baden. Weitere Fragen aus dem Kreis der Bürger kamen auf: Warum erkranken die Wassersportler nicht regelmäßig an den genannten Krankheiten? Sind diese nicht ein guter Indikator für eine gute Wasserqualität der Ruhr? Aufschluss über das tatsächliche Risiko, das vom Ruhrwasser ausgeht, könnten Untersuchungen der Wassersportler bringen. Hierzu mangelt es jedoch an Datenmaterial, denn Untersuchungen solcher Art sind bislang nicht durchgeführt worden.

Darüber hinaus wurden von den Teilnehmern Bedenken bezüglich möglicher hygienischer Einschränkungen durch Badende, wie zum Beispiel durch Sonnencreme oder Hautschüppchen, geäußert. Diese Sorge konnten die Experten jedoch schnell nehmen. Diese Mikroverunreinigungen  werden in so großem Maße verdünnt, dass sie für die Wasserqualität keinerlei Beeinträchtigung darstellen.

Generell fiel auf, dass der Wunsch nach Wissen über die Wasserqualität der Ruhr in verständlich aufbereiteter Form groß ist. Für das Projektteam bedeutet dies: Ein Frühwarnsystem muss entwickelt werden, das nicht-wissenschaftlich aufbereitete, verständliche Informationen bereithält. Vielmehr sollte den Badenden hingegen vermittelt werden, was die wissenschaftlichen Fakten konkret für sie bedeuten. Nach reger Diskussion und Aufklärung über mögliche hygienische Risiken beim Baden in der Ruhr verließen die Teilnehmer diese Themeninsel. Das vermittelte Wissen bremste die Bürger jedoch nicht in ihrem Wunsch, auch weiterhin in der Ruhr zu baden.

Themeninsel „Recht“
Ein Schild mit der Aufschrift „Baden verboten“ lud provozierend zur Diskussion in der Themeninsel „Recht“ ein. Die begleitende Fragestellung lautete: Ist es überhaupt erlaubt, ein generelles Badeverbot auszusprechen oder hat nicht vielmehr jeder Bürger ein Recht auf uneingeschränkten Zugang zu öffentlichen Gewässern und damit zum Baden? Der Unmut der Teilnehmer über dieses Badeverbot war deutlich. Sie berichteten von Bußgeldern, die vom Ordnungsamt für die zuweilen illegalen Badegänge gefordert wurden. Aber gleichzeitig erzählten sie voller Trotz vom eigenen Hinwegsetzen über dieses scheinbar sinnlose Badeverbot. Ganz im Unrecht waren die Bürger mit dieser Missachtung der Gesetzeslage nicht. Denn, so die Experten, ein generelles Badeverbot ist nicht aufrecht zu halten. Jedem EU-Bürger steht das Recht zu, in Flüssen und Seen zu baden, ausgenommen davon sind Natur- und Wasserschutzgebiete. Hier gilt ein generelles Badeverbot. Zudem sind Kommunen dazu verpflichtet, sobald mehrere Bürger an einer bestimmten Stelle ins Wasser gehen, die Wasserqualität dieser Stelle zu untersuchen. Geht hiervon keine Gefahr aus, ist diese Stelle laut Badegewässerrichtlinie als offizielle Badestelle auszuweisen. Eine Vorgabe, die in der Ruhr nicht umzusetzen ist, denn die Wasserqualität schwankt, wie die Bürger bereits in der vorangegangenen Themeninsel gehört hatten.

Doch unter welchen Voraussetzungen könnte das Baden in der Ruhr dennoch legalisiert werden? Die Teilnehmer einigten sich unter Berücksichtigung verschiedener Möglichkeiten darauf, dass es rechtlich nur als Baden auf eigene Gefahr möglich wäre. Offizielles Baden benötigt eine Infrastruktur mit Aufsicht, Parkplätzen und Müllentsorgung sowie die Beachtung der Verkehrssicherheitspflicht. Alle diese Punkte werden für die anliegenden Kommunen kaum zu tragen sein. Daher fand die Idee des Badens auf eigenes Risiko in Verbindung mit offiziellen Frühwarnsystemen zur Wasserqualität großen Zuspruch.

Themeninsel „Gesellschaftlicher Nutzen“
Die Fragestellung, der sich die Teilnehmer dieser Themeninsel widmeten, lautete: Welchen Nutzen bringt das Baden in der Ruhr für die Region und die Bewohner mit sich? Der Fokus sollte dabei nicht auf dem kommerziellen Nutzen für Gastronomie, Hotellerie und weitere Freizeitangebote liegen, sondern explizit auf die Bürger an sich bezogen werden.

Sofortigen Konsens unter den Teilnehmern fand das Thema Imagewandel. Das Ruhrgebiet als Industrie- und Kohleabbaugebiet ist vielen ein Begriff, doch der Wandel hin zu Kultur und grünen Großstädten ist im vollen Gange. Das Baden in der Ruhr würde diesen Wandel positiv unterstützen. Das Image der Region und ihrer Bewohner würde damit verbessert. Neben dem positiven Ansehen würde dies natürlich auch einen Standortvorteil mit sich bringen.

Darüber hinaus bedeutet die Möglichkeit des Badens für die Bewohner selbst mehr Lebensqualität und Freizeitwert. Die Ruhr würde ein Ort der Begegnung und Entspannung. Zusätzlich könnten die Bürger von der naturnahen Erfahrungswelt profitieren, die besonders für Kinder ein erhebliches spielerisches Lernmoment mitbringt. Sie könnten Erfahrungen im Umgang mit der Natur sammeln und diese als ihr zu Hause kennen und wertschätzen lernen.

Die Aufhebung des allgemeinen Badeverbotes würde für die Menschen an und um die Ruhr weiterhin mehr Freiheit bedeuten. Die Bewohner könnten sich ihr Gewässer, die Ruhr und den Baldeneysee zurück erobern und diese nach Belieben nutzen. Hier kam jedoch schnell der Einwand auf, dass ein Nutzen nach Belieben natürlich auch Nachteile mit sich bringen könnte. Der Nutzerkonflikt mit Anwohnern, Wassersportlern und Schifffahrt könnte neben möglichem Unmut auch Sicherheitsrisiken bergen. Darüber hinaus könnte eine massive Nutzung der Ruhr auch Umweltrisiken zur Folge haben, die durch Aufklärung und Prävention minimiert werden müssten. Auch hier kristallisiert sich demzufolge eine Aufgabe an die Kommunikation durch das Projektteam heraus, denn nur durch eine verantwortungsvolle Nutzung der Ruhr können Folgeschäden vermieden werden.

Themeninsel „Finanzierung“
Die zentrale Fragestellung beim Thema Finanzierung ist natürlich die Frage danach, wer das Geld für mögliche Maßnahmen zur Verfügung stellen soll. Damit ist auch verbunden, welche „Verlierer“ und Gewinner“ es  im Falle einer Badeerlaubnis geben wird. Konsens in der Diskussion war, dass legales Baden in der Ruhr oder im Baldeneysee „sein Geld wert“ ist. Unter den Teilnehmern waren eine Reihe verschiedener Finanzierungsmöglichkeiten denkbar. Im Ergebnis waren die Überlegungen immer von der Art der Nutzung  und damit des eigenen Vorteils, den die Teilnehmer erwarten, abhängig.

Die Rolle der Stadt oder des Ruhrverbands wurden unter dem Gesichtspunkt der Finanzierung des Badens genannt, da die Ruhr als öffentliches Gut gesehen wird, das jedem Bürger zur freien Verfügung stehen sollte. Zusätzlich könnten diejenigen Personen/Institutionen zur Kasse gebeten werden, die für die schlechte Wasserqualität verantwortlich sind. Aufgelistet haben die Bürger zum Beispiel die Landwirtschaft, die Schifffahrt oder die Industrie. Es stellte sich heraus, dass die öffentliche Hand die Grundvoraussetzungen (Toiletten, Parklätze) beispielsweise über indirekte Steuereinnahmen finanzieren sollte, sofern etwa einzelne Badestellen ausgewiesen würden.

Unter allen Teilnehmern kristallisierte sich eine Bereitschaft heraus, für etwas Schönes und Nutzenbringendes auch selber zahlen wollen. Hier wurden ganz unterschiedliche Überlegungen angestellt: von Eintrittsgeldern für bestimmte Stellen am Baldeneysee und der Ruhr, Badescheine analog zum Anglerschein oder eine Kurtaxe. Auch Seepatenschaften, die das Verhältnis zum See positiv beeinflussen könnten, wurden genannt. Mit diesen verschiedenen bürgergetragenen Finanzierungsinstrumenten könnte sich eine mögliche Infrastruktur an angedachten Badestellen errichten und aufrechterhalten, so der Gedankengang der engagierten Bürger.

Themeninsel „Information und Kommunikation“
Das Themeninsel „Information und Kommunikation“ behandelte die zentrale Fragestellung: Welche Informationen wünschen sich die Teilnehmer zum Baden in der Ruhr und in welcher Form sollten diese Informationen weitergegeben werden?

Die Teilnehmer äußerten den Wunsch, möglichst klare und einfache Aussagen zu erhalten. Entscheidend ist dabei die Beantwortung der Frage „Kann ich heute baden? Ja oder Nein?“. Tiefergehende Informationen rund um Schadstoffkonzentrationen und genauere Wasserwerte waren hierbei mehrheitlich nicht gewünscht. Wer jedoch Interesse an diesen hätte, sollte in der Lage sein, diese auf einer Website oder mittels mobiler App abrufen zu können. Langzeitwerte über einen Zeitraum von einem Jahr sollten auf diesem Weg ebenfalls übermittelt werden.

Sollte tatsächlich ein Badeverbot für einen bestimmten Tag ausgesprochen werden, müsse dieses jedoch mit Begründung angegeben werden, sodass es nicht willkürlich wirkt sondern für alle Bürger nachvollziehbar erscheint.

Die Antwort auf die zentrale Frage und alle relevanten Informationen sollten dabei mit Bedacht auf älteres Publikum nicht nur per Internet vermittelt werden, sondern auch per Zeitung und Radio für die Nutzer zur Verfügung stehen. Unmittelbar am Badeort könnten sich die Teilnehmer ein Ampelsystem in Kombination mit einer Tafel, die Informationen zu einer App oder Internetseite angibt, vorstellen. Eine Webcam könnte darüber hinaus per Internet Auskunft über die Badestellen geben. Doch wie soll ein solches Ampel- bzw. Frühwarnsystem aussehen? Von Ampeln über Fahnen bis hin zu fünfstufigen Skalen war für die Teilnehmer vieles denkbar. Hierzu wurde noch angemerkt, dass mehrere Skalenstufen zwar zu mehr Entscheidungsfreiheit für den Bürger führen würden. Allgemeiner Konsens war jedoch, dass der Bürger die Verantwortung über eine Badebeurteilung lieber den Experten überlassen würde. Doch können ernannte Experten überhaupt die Verantwortung für mögliche Risiken tragen? Dies wurde eindeutig abgewiesen. Für das Baden in der freien Natur bleiben immer Restrisiken bestehen, daher müsste jeder Bürger lernen, eigenverantwortlich mit einem Ampelsystem umzugehen.

Der Traum vom Baden in der Ruhr
Zusammenfassend zeigte der erste Workshop-Tag ein deutliches Meinungsbild zu Gunsten des Badens in der Ruhr. Baden sei hier allerdings nicht im Sinne einer Vollkaskomentalität zu verstehen, bei dem die Stadt oder andere Institutionen die Verantwortung tragen. Vielmehr wurde der Wunsch nach Baden in Eigenverantwortung geäußert. Die Teilnehmer merkten an, dass eine Infrastruktur hierfür wünschenswert wäre, sie aber auch bereit wären, eine solche zum Teil mit zu finanzieren. Das offiziell erlaubte Baden entlang der Ruhr ohne Einschränkungen fördert zwar Probleme zu Tage, die nicht ohne weiteres zu stemmen sind. Das Stimmungsbild ist dennoch eindeutig: Das Baden auf eigene Gefahr bzw. auf eigenes Risiko ist für alle Beteiligten denkbar und wünschenswert.

Einladung zum Workshop „Baden im Baldeneysee“

Foto: Archiv Ruhrverband
Foto: Archiv Ruhrverband
Foto: Archiv Ruhrverband

Im Forschungsprojekt Sichere Ruhr widmen wir uns seit Januar 2012 unter anderem der Frage, ob die Ruhr in Zukunft wieder als Badegewässer genutzt werden kann. Bei der Erarbeitung eines möglichen Konzepts zum Baden in der Ruhr ziehen wir den Baldeneysee als Beispielgewässer heran. Wie die Ruhr und das Badeumfeld beschaffen sein müssen, um dies zu ermöglichen, möchten wir gemeinsam mit interessierten Bürgern in einem Workshop erarbeiten. Auch alle weiteren Anregungen und Bedenken zum Baden in der Ruhr sollen dabei zur Sprache kommen. Hierzu laden wir Sie zu einem Workshop am 19. und 20. April in Essen-Werden ein.

Ziel des Projekts Sichere Ruhr ist, den Fluss im Hinblick auf die Wasserqualität noch sicherer zu machen. In erster Linie möchten wir dabei herausfinden, ob – und wenn ja, wie – die Ruhr in Zukunft zeit- und streckenweise wieder als Badegewässer dienen kann. Und da die Ruhr als Fluss so wichtig für die Menschen der Metropolregion Ruhr ist, sollen gerade Sie als Bürger Gehör finden – das Projekt Sichere Ruhr möchte mit Ihnen ins Gespräch kommen.

Der Wasserwandel-Blog wird bereits intensiv zum Austausch über die Ruhr als Badegewässer genutzt. Begleitend über die gesamte Projektlaufzeit hinweg werden hier aktuelle Themen rund um die Ruhr und das Projekt, aber auch gesellschaftliche und politische Fragestellungen zum Thema Wasser dargestellt. Ob Diskussionen, Themenvorschläge, Kommentare oder Meinungsäußerungen – die Stimme der Bevölkerung ist hier gefragt.

Die Beteiligungsmöglichkeiten für die Bürger der Region sollen sich aber nicht auf diese Form der online Beteiligung beschränken. Als weiteres Forum, bei dem die Interessierten persönlich zusammen kommen, um Erfahrungen und Meinungen zum Baden im Baldeneysee auszutauschen, dient daher der jetzt anstehende Szenarienworkshop zum Thema „Baden in der Ruhr“. Der Workshop, der am Freitag, 19. April, von 16:00 bis 19:30 Uhr und am Samstag, 20. April, von 10:00 bis 14:30 Uhr in Essen-Werden stattfindet, möchte Wünsche, Bedenken, Anregungen, Lob oder Kritik aller interessierten Bürger einfangen. Gemeinsam sollen mögliche Szenarien für das Baden im Baldeneysee erarbeitet werden. Für das leibliche Wohl aller Teilnehmer wird während des Workshops gesorgt. Am Freitag ab 19:30 bietet ein Ausklang in freundlicher Atmosphäre weitere Gelegenheit, sich über das Thema „Baden im Baldeneysee“ auszutauschen.

Der Workshop richtet sich an alle interessierten Bürger der Region. Wer daran teilnehmen möchte, sendet uns einfach eine formlose Anmeldung per Mail oder auf dem Postweg:

Mail:
Anmeldung@sichere-ruhr.de

Post:
BMBF-Projekt Sichere Ruhr
Ruhrverband
Planungsabteilung
Kronprinzenstr. 37
45128 Essen