
Es weihnachtet sehr – der erste Glühwein ist getrunken, Zimtsterne und Mandelmakronen sind gebacken und der Tannenbaum wartet auf dem Balkon auf seinen Einsatz. Nur noch wenige Tage und es ist wieder soweit: Gemeinsam mit Familie und Freunden versammeln wir uns unter dem Weihnachtsbaum. Heiligabend werden von den meisten Deutschen viele Traditionen gelebt: ein gutes Essen, vielleicht ein Besuch in der Kirche und natürlich die Bescherung. Damit es beim Fest der Liebe keine Enttäuschung gibt, wurden mühevoll Geschenke ausgewählt und kunstvoll verpackt – ein heimlicher Wettstreit um das am besten verpackte Päckchen bleibt dabei oft nicht aus. Was in liebevoller Arbeit langwierig verpackt wurde und vor der Bescherung noch so dekorativ aussah, ist meist in wenigen Minuten ausgepackt. Weitaus bedenklicher ist jedoch der hohe Preis, den diese weihnachtlich anmutende Geschenkefülle mit sich bringt: Für die Produktion des prächtigen Geschenkpapiers wird nicht nur eine Menge Energie verbraucht, sie verschlingt auch kostbare Ressourcen wie Holz und Wasser in rauen Mengen.
Allein in den Weihnachtsfeiertagen sammeln sich in Deutschland circa 55.000 Tonnen Papiermüll an. Die Papierindustrie gehört dabei zu den Top Fünf der Energieverbraucher der Welt. Kaum zu glauben, dass für die Herstellung einer Tonne Papier ebenso viel Energie aufgewendet werden muss wie für die Produktion einer Tonne Stahl. Laut Greenpeace werden für die Produktion von nur einem Kilogramm Frischfaserpapier bis zu 1.000 Liter Wasser verbraucht. Die Herstellung derselben Menge Recyclingpapier benötigt mit nur 10 Litern Wasser im Vergleich dazu einen schwindend geringen Anteil der wertvollen Ressource. Trotz dieser beunruhigenden Zahlen steigt der Pro-Kopf-Papierkonsum in Deutschland, der mittlerweile bei etwa 253 Kilogramm im Jahr liegt – und das im Zeitalter von E-Book-Readern und papierlosen Büros.
Doch wie kann jeder Einzelne helfen, den Energieverbrauch zu senken, die Abholzung der Wälder zu begrenzen und kostbares Wasser zu sparen? Grundsätzlich ist es außerdem eine sehr simple und zugleich gute Sache auf Recyclingpapier umzusteigen, das zu 100 Prozent aus Altpapier hergestellt wird. Um solche Papierarten zu erkennen gibt es verschiedene Labels, so zum Beispiel das Label „Der Blaue Engel“.
Wer sich auch an Heiligabend für die Umwelt einsetzen möchte, der muss nicht gleich auf eine schöne Verpackung verzichten, denn Weihnachtsgeschenke lassen sich auch ohne das bunte Papier kreativ verpacken. So können beispielsweise Tapetenreste oder alte Zeitungen zu einem schönen Geschenkpapier umfunktioniert werden. Eine weitere nachhaltige Verpackung ist der gute alte Jutebeutel. Jute ist ein rein pflanzliches Produkt und ist daher biologisch abbaubar. Dekoriert mit Tannenzweigen oder einem schönen Schleifenband machen die praktischen Beutel, die es heutzutage in vielen verschiedenen Designs gibt, einiges her. Besonders praktisch ist, dass sie vom Beschenkten sogar direkt weiter benutzt werden können. Diese besondere Verpackung kann aufgrund der Fülle verschiedener Farben und Designs, in denen sie erhältlich ist, ganz individuell ausgewählt werden. Außerdem zeigt sie, dass sich jemand nicht nur viele Gedanken über das Geschenk, sondern auch über die Verpackung gemacht hat und dabei sogar auch an die Umwelt und Ressourcen wie Wasser und Holz gedacht hat.
In diesem Sinne: Ein gesegnetes Weihnachtsfest, frohes Verpacken und vor allem Auspacken!